Fussabdrucksrecher.at TU Graz

Über die Art der ökologischen Bewertung und die Verbindung zu CO2


Die Idee des ökologischen Fußabdrucks ist - neben vielen anderen - eine Art der ökologischen Bewertung. Für diese Idee wiederum gibt es unterschiedliche Berechnungsmethoden. Die Bewertung hier geschieht nach der Methode des Sustainable Process Index (SPI®). Dabei werden alle Stoff- und Energieflüsse, die für ein Produkt oder eine Dienstleistung notwendig sind, in Flächen umgerechnet. Das geschieht nach zwei Prinzipien:

1. Menschliche Materialflüsse dürfen globale Stoffkreisläufe nicht verändern.
Dieses Prinzip bezieht sich auf weltumspannende Kreisläufe, wie beispielsweise den Kohlenstoffkreislauf. In diesem Beispiel bedeutet das, dass nicht mehr fossiler Kohlenstoff (durch den Verbrauch von Kohle, Erdöl, Erdgas,…) in Umlauf gebracht werden darf, als die Meere wieder aufnehmen können.

2. Menschliche Materialflüsse dürfen die Qualität der lokalen Umwelt nicht verändern.
Das bedeutet, dass Schadstoffeinträge in den Boden, in die Luft und ins Wasser die Aufnahmefähigkeit der lokalen Umwelt nicht überschreiten dürfen.

Die berechnete Gesamtfläche des Fußabdrucks setzt sich aus folgenden Teilflächen zusammen:
  • direkter Flächenverbrauch für Infrastruktur
  • Flächenverbrauch für fossilen Kohlenstoff
  • Flächenverbrauch für erneuerbare Ressourcen
  • Flächenverbrauch für nicht erneuerbare Ressourcen
  • Flächenverbrauch für die Aufnahme von Emissionen in der Luft
  • Flächenverbrauch für die Aufnahme von Emissionen im Wasser
  • Flächenverbrauch für die Aufnahme von Emissionen im Boden
Belastung für die Umwelt Je größer die Fläche des Fußabdrucks, desto höher ist die Belastung für die Umwelt.

Mehr zum fachlichen Hintergrund der SPI®-Methode auf http://spionexcel.tugraz.at

Der Sustainable Process Index® ist eine eingetragene Warenmarke. Seine Verwendung hier erfolgt mit freundlicher Genehmigung durch Dr. Christian Krotscheck, Ingenieurbüro NATAN, 8330 Auersbach/A.

Ökologischer Fußabdruck und CO2

Überschüssiges Kohlenstoffdioxid (CO2) wurde vor Jahrmillionen unter der Erdoberfläche weggeschlossen, wodurch geeignete Lebensbedingungen auf der Erde geschaffen wurden. Durch die Verwendung von Kohle, Erdöl und Erdgas bringen wir dieses CO2 wieder in die Atmosphäre und verändern so ihre Zusammensetzung – Stichwort (vom Menschen verursachter) Treibhauseffekt.

Ein kleiner Teil wird wieder weggeschlossen

CO2 befindet sich in einem globalen Kreislauf. Ein Teil wird von den Meeren aufgenommen und ein kleiner Teil davon wiederum wird von Meereslebewesen gebunden. Wenn sie sterben und zu Boden sinken, wird dieser Kohlenstoff wieder langfristig weggeschlossen. Da wir aber weit mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre einbringen als wieder weggeschlossen werden kann, verändern wir diese und handeln somit nicht nachhaltig.

In der SPI-Berechnung wird diese Aufnahmefähigkeit der Meeresfäche über die Teilfläche für fossilen Kohlenstoff dargestellt. Wenn also 1 ha Meeresfläche rund 73,2 kg CO2 pro Jahr wegschließen kann und wir beispielsweise 10.000 km pro Jahr mit dem Auto fahren (und dadurch rund 1200 kg CO2 ausstoßen), so bräuchten wir nur für die Aufnahme dieser Art der Emission eine Flächen von rund 16,4 ha (oder 23 Fußballfelder), um die Atmosphäre nicht zu verändern. Zum Vergleich: nach der SPI®-Berechnung würden wir in Österreich per Definition nachhaltig handeln, wenn wir pro Person nicht mehr als rund 6,6 ha (oder gut neun Fußballfelder) pro Jahr verbräuchten.

Neben der Fläche, die zur nachhaltigen Aufnahme des CO2 über die Meere notwendig wäre, werden bei der Fußabdrucksberechnung auch die Flächen für die Aufnahe der weiteren Emissionen sowie die Flächen aus den Vorketten (Herstellung des Autos und des Treibstoffes, Transport…) berücksichtigt.